Beschreibung
Das Ausmaß sozialer Ungleichheit und der Umgang mit Armut sind wesentliche Indikatoren einer sozialen Gesellschaft. Die Vollversammlung der Vereinten Nationen verabschiedete 2015 Entwicklungsziele, die bis 2030 erreicht werden sollen. Ein vorrangiges Ziel ist dabei die Beendigung von Armut in allen ihren Formen weltweit. Während bei den UN die optimistische Überzeugung vorherrscht, Armut könne überall bald überwunden werden, ist das Thema Armut hierzulande hoch umstritten. Armut und Reichtum erscheinen als Kampfbegriffe in den politischen Auseinandersetzungen. Daten werden kontrovers beurteilt und Phänomene von Armut unterschiedlich erklärt. Von einem gesellschaftlichen Grundkonsens im Blick auf Armut und Reichtum und von einem Bündnis gegen Armut sind wir weit entfernt. Die christlichen Kirchen sehen sich bei der Bekämpfung der Armut in besonderer Weise in der Pflicht. Die Bibel enthält eine spezifische Option für die Armen. Der biblische Satz, dass "allezeit Arme bei euch" sind (Mt 26,11), ist nicht fatalistisch zu verstehen, sondern gerade als Gebot, der Armut nachhaltig entgegen zu arbeiten. Das Buch erschließt unterschiedliche Zugänge zum komplexen Feld Armut und Ausgrenzung. Es bietet empirische Befunde und theoretische Grundlagen und führt in wichtige Diskurse ein. Dabei kommen Entwicklungen in Deutschland, aber auch weltweit in den Blick. Praxisbeispiele zeigen, wie Armutsorientierung in unterschiedlichen Handlungsfeldern Gestalt gewinnen kann. Perspektiven und strategische Impulse werden für Politik, Kirchen und Wohlfahrtverbände formuliert.
Autorenportrait
Barbara Montag ist Pastorin und Stabsstellenleiterin für Grundsatzfragen und Theologie in der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe.